Klassische Bearbeitung von Naturstein I
Echter Naturstein ist durch keinen anderen Werkstoff zu ersetzen. Jedes Stück Stein ist ein Unikat, denn darin befinden sich Mineralien, die auf einzigartige Weise miteinander verbunden und gemustert sind. Die jeweilige Bearbeitung der Oberfläche erzeugt ganz unterschiedliche Erscheinungsformen. Naturstein ist auch nachhaltig, denn er ist im Laufe vieler Millionen Jahre praktisch von selbst entstanden. Der Energieverbrauch für seinen Abbau ist dabei verhältnismäßig gering.
Die Bearbeitung des Natursteins ist seit Jahrtausenden eine Kunst für sich – nämlich die der Steinmetzen. Die Steinmetze verwenden dafür auch ganz eigene Fachbegriffe, die sich teilweise für den Laien seltsam und altertümlich anhören. Das ist kein Wunder, denn sie sind ja auch wirklich uralt. Oder hätten Sie gewusst, was Scharrieren oder Kröneln bedeutet? Der Fachbegriff Bossieren hängt nicht etwa mit dem Chef zusammen, sondern stammt als “bozen” schon aus dem 12. Jahrhundert – und bedeutet im Mittelhochdeutschen einfach schlagen. Die Bosse war überstehendes Material bei den Quadern in alten Burgmauern. Bei der Herstellung von Quadern oder Grabsteinen bedeutet bossieren also einen rohen Behau, der richtig rustikal wirkt. Dazu wird nur mit Spitzmeißel oder Fäustel gearbeitet, aber nicht geschliffen. Oft werden nur die Kanten bossiert, während die Fläche geglättet wird. In den nächsten News-Beiträgen werden wir auf weitere dieser Techniken eingehen.






